Doch wie findet man das am Besten heraus? Schröder stellt dazu gerne die Frage: »Was hat Sie unabhängig von Schule und Beruf geprägt?« Die meisten Bewerber werden an dieser Stelle sicher eine ganze Weile nachdenken müssen. »Die Frage erfordert eine sehr starke Reflexion. Mit ihr erfährt man mehr als nur den Lebenslauf, es kommen ganz viele neue Aspekte hinzu«, erklärt sie.
Denn für Ikea ist Marilyn Schröder zufolge nicht allein das Studium entscheidend — und schon gar nicht die Noten. Der Lebenslauf vermittelt ihr ein Gesamtbild von der Persönlichkeit des Bewerbers. Und das ist genau, was sie braucht, um herauszufinden, ob er ins Unternehmen passt oder nicht.
»Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, dass der Dialog mit den Interessenten im Vordergrund steht und die Bewerbung kein Frage-Antwort-Spiel ist«, sagt sie. »Wir wünschen uns, dass die Bewerber ihn als Kennenlernprozess verstehen und ganz authentisch sind, damit wir gemeinsam herausfinden können, ob der Job für den Bewerber der richtige ist.«
Der Bewerbungsprozess wird Schröder zufolge darum auch von Konzernseite als Dialog betrachtet, an dessen Ende die Frage beantwortet wird: »Hast du ein Talent, das du bei Ikea einsetzen kannst, mit dem du ein Zuhause bei uns findest?« Diese Formulierung ist so typisch Ikea, dass man dabei unwillkürlich die Stimme des Sprechers der TV-Werbesports im Kopf hat.